Das szenige Café Tschüsch findet man in einer kleinen Seitenstraße der Sonnenallee in Neukölln. Von außen unscheinbar ist auch das Innere des Bistros alles andere als typisch indisch. Es ist klein und gemütlich, aber eher spartanisch eingerichtet. Auf knallige Farbkombinationen in warmen Tönen und goldene Skulpturen wird hier gänzlich verzichtet. Hier herrscht eine lässige Neuköllner Atmosphäre: Holztische, dazwischen ein paar gemütlichere Sitzecken bestehend aus wild zusammengewürfelten, älteren Polstermöbeln und ein Hinterzimmer mit einer Bücherecke. Von einem 0-8-15 Inder kann hier wirklich nicht die Rede sein, denn die Einrichtung wirkt eher alternativ und erinnert viel mehr an ein entspanntes Lokal mit Karibik-Touch als an ein touristisches, indisches Restaurant.
Die Küche hingegen ist sehr authentisch. Die Karte im Café Tschüsch ist übersichtlich und bietet verschiedene vegetarische und vegane Curry- und Spinatgerichte. Hier wird Wert auf Frische gelegt. Bis auf die Brotbeilagen ist jedes Gericht glutenfrei und Geschmacksverstärker und Knoblauch finden in der Küche keinerlei Verwendung. Bei veganen Gerichten werden Zutaten wie Sahne oder Käse mit anderen Zutaten aufgewogen. Toll sind auch die verschiedenen Schärfegrade. Mutige lassen ihr Essen „indisch scharf“ würzen, wer eher einen europäischen Gaumen hat, kann eine mildere Variante wählen.
Wer nach dem Essen noch etwas Zeit mitbringt, zieht sich mit einem Yogi-Tee in den hinteren Bereich zurück und schmökert in einem der bereitstehenden Bücher.
Das Café Tschüsch ist ein fester Bestandteil des Kiezes. Regelmäßig finden hier Lesekreise oder Gruppentreffen der Kiezinitiative statt.
